Heute früh bekam ich einen Anruf. Ob ich einen Kinderchor an einer Grundschule leiten möchte. Ja, sagte ich, kann ich machen.

Aber viel besser könnte ich ja eine Kreativitätswerkstatt leiten. Mit den Kids performativ was erarbeiten, Klang, Sprache, Stimme, Bildende Kunst, Spiel nutzen. Sie selbst ins Tun bringen und nicht „nur“ ins „nachahmen“.

Das wäre dann wohl ne Mischung aus Theaterpädagogik und Musik, sagte sie. Ich meinte, ach ich nenne es lieber Musiktheater-Perfromance.

Die Kleinen sind 5 (!), die knacken um 14h einfach weg (so süss) und die grossen sind 10 (kurz vor Pubertieralarm). Sogenante Brennpunktschule. Es ist eeewig her, dass ich das gemacht habe. 17 Jahre. Noch in Düsseldorf. Und ich hab voll Bock. Erst neulich hab ich überlegt, was würde ich gerne machen, und da hab ich gedacht „ach wieder mit Kids arbeiten wäre doch toll“.

Voila! Und jetz müssen sie mich nur noch wollen, die Frau die so „komische“ Sachen mit den Kids macht, statt geordnete Kinderlieder einzustudieren.

Aber ich hab so viele Argumente, warum das gut ist: erstens bin ich gar nicht so eine gute Chorleiterin (da gibt es echt bessere) und zweitens ist es einfach meine Stärke Neues zu entwickeln. Mit anderen. Auch mit Kids.

Am Besten bin ich ja mit Teens was so Projekte angeht, wahrscheinlich bin ich nie selbst aus diesem Mindset rausgekommen, haha, wer weiss. Jedenfalls ist mit Teens arbeiten für mich, fast wie Wohnungen einrichten, es ist voll Homebase, Entspannung und Inspiration.

Möge dieser Accountability Post also noch mehr sein, meine Manifestation, meine klare Äusserung, ja ich will mit den Grossen (9&10J.)arbeiten.

1 Jahr lang. Jede Woche diese unverfälschte Sicht auf die Welt. Kraft, Energie, alles mit frischen Augen sehen. Rein in die Hoffnubgskräfte. Mit den Kids ihre Kreativitäts-Äcker bebauen, pflegen und hegen. Die Früchte ernten. Mit ihnen. Und wie es meist ist, auch von ihnen. Ein Bild von mir als 7 Jährige, als Erinnerung das fast 50, gar nicht so viel anders ist als 10. Nur ein bisschen mehr Erfahrungen.

Neulich fragte ich meine Mom (eine von diesen Fragen wo ich die Ahtwort eigentlich weiss, aber es von Aussen hören will),

also ich fragte warum Kinder immer so cool sind (mal ehrlich es gibt fast keine umcoolen Kinder, die Ausnahmen bestätigen die Regel)

aber Erwachsene eher oft extrem uncool . Da meinte sie „Erwachsene tragen halt all diese Verantwortung“, „und die lässt sie verbittern?“ sagte ich, sie nickte. „Kinder haben halt diesen ganzen Mist noch nicht im Gepäck“ sagte sie.

Also auf in das Spiel mit der Schnelligkeit (oh man, man muss schnell sein mit Kids, Langsame können einpacken), auf in die Kraft, die Direktheit, die Unverblümtheit, die Ehrlichkeit, in die Authentizität und so viel mehr!

Wird mir gut tun. Jetzt darf ich hoffen, dass die Pädagig:innen sich auch denken: dass tut den Kids gut, ein Schulprojekt zu machen, was nicht konform ist, was in seinem Outcome noch unsicher ist, was vielleicht rebellisch ist, vielleicht auch laut. Mit Sicherheit auch Leise ( mein Nervensystem wird darauf Wert legen!).

Jetzt hab ich es raugehauen. Hab es aufgeschrieben. Manifestiert. Habe die Intention ausgeschrieben. Vor Publikum. Ja, ich bin gern Pädagogin. Und ich will mal wieder das Abenteuer Kids machen. Here I go!