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Diese Wintersonnenwende ist special.

Das Lesen von Kommentaren im Internet kann für mich sehr beunruhigend sein und manchmal, bei seltenen Gelegenheiten, erfüllt es mein Herz. So wie dieses Mal, als eine Person aus Indien fragte, was Chanukka sei, und viele hilfsbereite Menschen es erklärten. Die Person bedankte sich für den Einblick und erzählte dann über Divali, das Lichterfest.


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Ich schätze diesen besonderen Momente, in dem sich Fremde aus sehr unterschiedlichen Kulturen und weit von eineder entfernt über das, was uns ähnlich ist und was wir teilen, verbinden. Statt darüber zu streiten, was uns unterscheidet. Was für ein berührender Moment.

Und dann das andere Mal heute, in dem jemand meine Rechtschreibung korrigierte und mir klar wird, dass ich gerade ein weiteres Wort neu gelernt habe, nachdem es 2016 gelöscht wurde, als ich meinen schweren Autounfall hatte und mein Gehirn so in Aufruhr war. Das hat lange sehr weh getan, Dinge nicht mehr zu wissen, über die ich vor diesem Tag nicht nachdenken musste. Das erste Mal, dass mir das bewusst wurde (dass ich „Sachen“ nicht mehr weiß), war, als ich in meiner Foodie-FB-Gruppe über ein „Curry“ schrieb, das ich gemacht hatte, und es „Cörrie“ schrieb. Es war einfach komplett aus meinem Gedächtnis gelöscht worden. Die Schreibweise kam mir irgendwie komisch vor, aber da ich keine andere Schreibweise mehr kannte, habe ich es so geschrieben, wie es mir in diesem Moment „kam“. Die Gruppenmitglieder haben herzlich gelacht. Damals schmerzten die Lacher. Heute hat mich ein Fremder korrigiert, und ich fühlte mich großartig. Jetzt habe ich ein weiteres Wort zurück! Was für eine schöne Art, Not und Schmerz zu verwandeln, sich wie ein Kind zu fühlen, dass das Geschenk bekommt, etwas Neues zu lernen!

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Dann der Moment dieses Jahr, als mir klar wurde, dass das Bühnenstück, an dem wir in 2016 arbeiteten (Le Chante des Vulves), wo jemand damals zu uns sagte es sei „so super divers in Sachen Körper“ (weil ich, ne dicke Frau, mein Kollege Rafi trans und die andere Spielerin in dem Stück cis und dünn ist“)…Wurde mir plötzlich klar, dass das, was WIRKLICH divers und besonders war, nicht MEIN Dicksein war, sondern meine chronische Krankheit und die Überwindung einer schweren Hirnverletzung (für alle, die es nicht wussten: Ich hatte eine Hirnblutung, die nicht erkannt wurde und die deshalb unbehandelt blieb und mir das Leben zur Hölle machte, nachdem ich sie knapp überlebt hatte).

Ich erinnere mich, dass die Regisseurin des Stücks mich bat, die Hauptrolle zu spielen, und ich war ihr gegenüber sehr offen über meine Situation. Ich sagte ihr, dass ich nicht in der Lage sei, so viel Text auswendig zu lernen. Also beschlossen wir, dass wir einen Weg finden würden. Und das taten wir -> ich hatte dieses Klemmbrett als Requisite und da waren alle meine Texte drauf! Das hat mir so sehr geholfen. Ich hatte meine Krücke. Niemand hat es bemerkt. Das Klemmbrett war so sehr Teil meiner Bühnenpersönlichkeit. DAS war das Eigentliche, das Besondere. Der eigentliche Tabubruch.

Ich will damit nicht sagen, dass es nicht mehr notwendig oder wichtig ist, auf der Bühne Trans:Menschen zu sehen. Nein, ganz im Gegenteil! Mir ist nur klar geworden, dass das Besondere an dieser Inszenierung war (neben dem Inhalt), mein damaliger körperlicher Zustand war. Und das Ganze ohne Kompromisse bei der Professionalität oder der Geschichte zu machen. Denn Able-Imsus im Theater (so allgemein) is a Thing, besonders im Gesang. Selbst wenn man in Betracht zieht, dass die Leute auf der Bühne krank oder behindert sein könnten oder neurodivers sind, ist das nun mal TABU. Zumindest im Mainstream Theater.

Manchmal braucht man Zeit, um zu sehen, wo man ein Vorreiterin war. Ich und meine Regisseurin Angèla Kopf waren hier Wegbereiter was Able-Ismus Smashing in dieser Produktion, anging. Wir waren mutig genug, einfach mit diesem Tabu zu arbeiten. Wir haben es nicht beworben. Nein, wir haben es einfach getan. So werden Dinge verändert, so verändern wir uns und tun das Undenkbare. Und manchmal erkennen wir die großartigen Dinge erst Jahre später. Also habe ich, chronisch krank und mit neurodiversem Hirn, diese Hauptrolle übernommen & slayed it.

2022 war für mich nicht das, was ich ein „Candy-Jahr“ nennen würde. Nein. Trotzdem versuche ich immer zu sehen, was gut war, was geholfen hat, wie ich mich verändert habe, wie ich der Welt helfen konnte. Habe ich etwas Licht in die Dunkelheit gebracht? Und nach einem Jahr voller gesundheitlicher und beruflicher Herausforderungen muss ich sagen, ich habe meine beiden Premieren GELIEBT! Das Publikum brachte großartiges Feedback. Ich habe mich über die kleinen Dinge gefreut, wie z. B. dass meine Kollegin mir eine Mango statt Blumen mitgebracht hat – das fand ich toll!

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Was hat das alles mit Dir zu tun? Vielleicht war dein Jahr hart, vielleicht hattest du mit deiner Gesundheit oder deinen Finanzen zu kämpfen, vielleicht hattest du diese Lichter in der Dunkelheit, die dich zum Lächeln bringen und deine Seele berühren, die dich bei der Stange halten? Wenn Du mir davon erzählen magst, würde ich mich freu’n! Du bist nicht allein.

Probleme und schwierige Zeiten werden eh auf uns zukommen, das ist klar. Die Frage ist, wie wir damit umgehen. Sind wir in der Lage, zu weinen, wenn wir es müssen? Können wir für unsere Freund:innen da sein, wenn sie uns brauchen? Wie gehen wir mit Wut und sogar Angst um, wenn sie uns beschleichen? Haben wir Werkzeuge, die uns helfen, damit umzugehen und damit sogar das „Hässliche“ in etwas Schönes zu wandeln?

Ein Teil meiner Arbeit besteht darin, Menschen bei ihren Problemen zu helfen, wobei Stimm- und Lebenskrisen eines meiner Spezialitäten sind.

Wenn Du also Hilfe brauchst, um aus diesen Krisen herauszukommen, wenn Du das Gefühl hast, dass Dir Begleitung helfen würde, here I am! Schreib‘ mir einfach, und erarbeite ein Programm extra und individuell für Deine Bedürfnisse.

Ich hatte mal wieder das Glück, mit einer Traumkundin arbeiten zu dürfen. Es gab viel, was sie ändern wollte, es war wirklich eine Herausforderung für mich. Aber ich mag ja Herausforderungen. Sie lassen mich wachsen.  Ich stellte also ein Programm für sie auf, und nach nur 3 Sitzungen kam sie und sagte: „Ich verstehe nicht, warum, aber ich merke, dass sich meine Stimme und meine Einstellung stark ändern, hilf mir bitte zu verstehen warum?“ Und das habe ich getan.

Kurz und bündig:

Ich arbeite mit der angewandten Stimmphysiologie, das heißt, ich lasse meine Klienten Töne singen, und während dessen machen wir eine Menge Bewusstseinsarbeit, somatische Arbeit, und das allein ist in der Lage, die Denkweise zu verändern, ganz nebenbei. Wir lernen, uns selbst mit mehr Neutralität zu sehen, weniger (ab)wertend. Das überträgt sich auf das alltägliche Leben. Denn das Nervensystem lernt Neues und fängt an, sich und das Gewebe neu zu organisieren und festgefahrene Muster loszulassen. Das, was am Ende die Stimme wunderbar klingen lässt. Anders und neu.

Diese Veränderung im Nervensystem hilft also der Stimme UND dem Bewusstsein & der Seele.

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Für alle, die diesen Weg gehen wollen, ohne zu wissen, wie ihr Nervensystem „alles“ verändern wird, für diejenigen, die mutig genug sind, sich selbst zu stellen, um zu entdecken, was verborgen ist, ist meine Arbeit ein Weg, viele Sehnsüchte zu erfüllen.

„Ich werde immer dankbar für Deine Arbeit, mit mir sein!“*

Kurz vor dem Ende, nach 3 Monaten und nicht einmal 7 Sitzungen, war besagte Klientin begeistert von den Veränderungen, die sie während des Coachings erlebt hat. In Sachen Stimme, mehr Präsenz und besser gehört zu werden, allgemein durchsetzungsfähiger zu sein und sich einfach sicherer zu fühlen, sie selbst zu sein, und so in der Lage zu sein, ihren Träume zu verfolgen. Ich war so glücklich für sie. Denn das ist der Grund, warum ich das tue. Ich LIEBE es, Menschen zu sehen, insbesondere Frauen und LGBT+-Menschen, die ihr Licht leuchten lassen. Die Welt wäre ein viel besserer Ort, wenn wir alle einfach unser Licht leuchten lassen könnten.

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Darum habe ich zwei kleine und einfache Möglichkeiten, um Dir ein bisschen zu helfen, Dein Licht mit mehr Leichtigkeit leuchten zu lassen.
Das eine ist eine Buchempfehlung:

Julia Cameron, „Der Weg des Künstlers“/Deutsch —–„The Artist’s way“/Englisch

-> Das Buch enthält so viele wunderbare Übungen, die dabei helfen, kreativ zu sein. Kreativ zu sein ist neurologisch und mental der Ort, an dem wir Entscheidungen treffen und Dinge tun, die mit UNSEREM SELBST verbunden sind. Kreativ zu sein ist eine großartige Möglichkeit, uns selbst zu finden. Es ist quasi eine Katze, die sich in den eigenen Schwanz beißt 😉

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Und ERNÄHRUNG ist eine weitere Möglichkeit, unsere Seele und unseren Körper zu nähren, uns selbst zu respektieren und zu lieben und, was das Wichtigste ist, das trotz eventuellem Zeitmangel. Mein Tipp ist also ein kleines Rezept, das Dir hilft, deinen Körper und deine Seele zu nähren, auch in harten Zeiten, in denen die Zeit knapp ist und wir trotzdem leckeres und gesundes Essen brauchen:

Selbstgemachtes Hirse-Fastfood à la Julia:

Man nehme 200g oder 1 Tasse Hirse (getrennt aufbewahren, z.B. im Glas) und bereite eine Mischung aus getrocknetem Gemüse & Gewürzen vor (ebenfalls im Glas aufbewahren), beides kann man schnell zur Hand nehmen und verwenden. Komplett Anthony William konform!

1 Tasse Hirse wie üblich waschen, abtropfen lassen und mit 1/4 Tasse (Masseinheit cup) oder ca. 40 g der Trockengemüsemischung mischen, mit der doppelten Menge Wasser der gesamten Mischung 10 Minuten köcheln lassen (z.B. bei 1 1/4 Tasse Mischung sind das 2,5 Tassen Wasser, bei 240 g Mischung sind das 480 ml Wasser (fast 0,5 l). Evtl. noch kurz stehen lassen und servieren. z.B. mit frischem Gemüse.

Du kannst auch Olivenöl oder Kokosnussöl zum Anbraten der Kräuter verwenden, bevor Du Wasser hinzufügst.

Es kann auch als Notfallmahlzeit dienen, wenn nichts mehr im Haus ist.

Guten Appetit!

Die Grundmischung besteht aus 80% Hirse und 20% Gemüse/Gewürze.

Ich habe 1/4 Tasse des getrockneten Gemüses und etwa 1 Teelöffel der Gewürze genommen

1/4 Tasse
Tomaten getrocknet
Zucchini
Staudensellerie
Tomate
Lauch
Möhren

ca. 1 Teelöffel
Grünkohlpulver
Tomatenpulver
Sellerie-Pulver
Knoblauchpulver
Zwiebelpulver
Paprikapulver
Koriander-Pulver
Petersilie
Kreuzkümmel
Steinpilzmehl

3 Messerspitzen Cayennepfeffer
Pfeffer
ein halber Teelöffel Meersalz (optional)
eine Prise Zimt
halber Teelöffel Kokosblütenzucker

mehr Rezepte wie dieses in meiner fb gruppe!

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Ich wünsche Dir das Beste für diese kommenden Rauhnächte,

einen großartigen Übergang ins Jahr 2023 und bitte pass auf Dich auf und erinner Dich daran, worüber Du dich freuen kannst, wenn die Zeiten schwer werden. Und wenn Liebe oder Positivität zu schwer erscheinen, ist neutral zu sein absolut eine Option. Eine großartige Option!

Neutralität wäscht Urteile weg und gibt Raum für Dankbarkeit.

Lebe dein eigenes Leben, wie Brad Mondo zu sagen pflegt (ich mag seine albernen Frisuren-Videos),  sei du selbst, authentisch und wahrhaftig, mit allen Höhen und Tiefen, die es gibt. Ich versuche, wie immer, auch mein Bestes zu geben, um mit Dir echt & wahrhaftig zu sein. Es ist mir eine Übung und ein Anliegen.

Ich sende Liebe & bitte alle Engel um unseren Schutz, bleib sicher und in der Kraft,

Julia

#jahresrückblog22 #jahresrückblick22 #greatful #throwback

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PS: ich werde Trevor Noah vermissen, ich fangirle sehr

*ein Zitat meiner Klientin, anonym